kok-3802Meist setzt ab dem 9-10ten Lebensjahr die zweite Wechselphase der Gebissentwicklung ein. Während dieser Entwicklungsphase wechseln die Zähne im Seitenzahngebiet und das Wachstum der Kiefer kann positiv für die Behandlung genutzt werden.

 

Hierbei sind die anzuwendenden Geräte von der Art und Ausprägung der Kiefer– und Zahnfehlstellungen abhängig. Nicht selten gliedert sich die Behandlung in verschiedene Phasen, in denen mit herausnehmbaren und/oder festsitzenden Apparaturen behandelt wird. Im Verlauf der Behandlung ist dann durch eine Lenkung des Wachstums auch die Korrektur von Kieferfehlstellungen möglich.

 

Nach Abschluss des Zahnwechsels ist nach wie vor eine kieferorthopädische Korrektur möglich. Hierbei kommen schon häufig vom Behandlungsbeginn an Bracket-Apparaturen zum Einsatz, mit denen die Zähne gezielt in die gewünschte Position bewegt werden. Die Behandlungsdauer kann zwischen einem halben und drei Jahren liegen. Nach Abschluss der aktiven Zahnbewegung schließt sich an die Behandlung die sogenannte „Retentionsphase“ an.

 

Nach erfolgter Behandlung sollten die Zähne in der korrekten Position stabilisiert werden, da sie ansonsten wieder in ihre vorherige Stellung zurückwandern. Sie müssen sich in der neuen Position erst festigen. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, weil die Haltefasern der Zähne und auch die Muskulatur sich erst anpassen müssen. Es ist daher sehr wichtig, dass die Retentionsgeräte regelmäßig getragen werden. Besonders rezidivgefährdete Bereiche werden am besten mit Kleberetainern stabilisiert.

 

 

© Kieferorthopäden Dr. Jens Hufnagel, Dr. Matthias Osterholz, Kirsten Behnke u. Dr. Johanna Schumann
Mitglied im Berufsverband der Kieferorthopäden in Schleswig-Holstein (KFO-SH)